Montag, 29. Februar 2016

A talking Dev!?!

Im Internet stößt man auf eine unendliche Zahl dümmlicher Aussagen und es gibt auch immer Leute, die diesen Aussagen zustimmen. Um so schmerzhafter ist es, wenn auch noch eine ganze Gruppe, die indirekt etwas mit einem selbst etwas zu tun hat, diesem verfällt. Zum Beispiel Leute innerhalb eines Gamedesign-Forums. HEY und dies hier ist ein Gamedesign-Blog. Da ist der Zusammenhang.

Ihr seid alle so dumm!


Natürlich befinden wir uns wieder im allseits bekannten RPG-Atelier (RPG Maker), wo kleine Indie-Entwickler ihre persönlichen Erfahrungen in die Welt schreiben. So weit, so völlig verständlich. Dafür ist ein Forum da.

Meine eigentliche Kotzrichtung trifft die Aussage, dass jeder im Forum ja eigentlich nur eine subjektive Betrachtungsweise hat und zugleich als Kleinentwickler keine wirkliche Ahnung von Gamedesign haben kann.
So lässt sich natürlich das Können seiner Kollegen prima herunterspielen und das eigene Kackspiel ins positive Licht rücken.
Aber Moment, noch bin ich nicht fertig:
Und weil dem so ist (laut Aussage) sollten diese Entwickler auch nicht argumentieren, denn sie haben ja keine Ahnung. Statt dessen sollten sie nur darlegen, wie sie emotional reagierten, damit der Entwickler sich selbst ein Bild machen kann, ob dies so mit seiner Vision von seinem Spiel vereinbar ist.

Natürlich gilt das nicht für Bugs oder Gamebreaker.

Geile Einstellung?


Wir befinden uns in einem Forum, wo sich jeder in einem Mindestmaß mit Gamedesign beschäftigt. Und sei es nur, weil die Leute Videospiele spielen. Denn wenn man sich mit diesen konstruktiv auseinandersetzt, lässt sich eine unfassbare Menge lernen. Wir bauen alle auf den Erfahrungen vergangener Entwickler auf, fangen daher nicht bei Null an und profitieren somit für die Zukunft. Videospiele wurden schließlich nicht erst gestern erfunden. Wir können daher selbst ohne Studium wissen, wie Gamedesign funktioniert - und das vielleicht sogar besser als die richtig großen Entwickler. Wie sonst wäre zu erklären, wie grandiose neue Indie-Titel (NICHT RPG Maker) aus dem Nichts kommen und selbst die Tripple-A Titel überschatten? Die Industrie entwickelt sich. Deutsche RPG Maker Spiele nicht.

Ergo: Wie wenig kann man in die eigenen Kollegen oder in sich selbst vertrauen, wenn man solche Aussagen tätigt? Das ist einer der Gründe, weshalb die deutsche RPG Maker Szene stagniert.

Widersprüche!


Mein liebster Widerspruch in dieser Einstellung ist, dass zwar die gesamte Community keine Ahnung von Gamedesign hat, aber ihnen zugleich zugetraut wird vernünftige, sinnige Entscheidungen zu treffen. Was der Beiden soll es denn jetzt sein? Es ist eine völlig widersprüchliche Aussage.

Ich stelle mich jetzt rein mental in die Position einer Person, die im Forum sein Spiel zeigt. In einem Forum über GAMEDESIGN, wo man sich gegenseitig zu helfen versucht:

Ja, es hilft mir durchaus, wenn jemand seine subjektive oder emotionale Darstellung zeigt. Zum Beispiel "Ich sterbe ständig" oder "Der Held ist langweilig". Ich kann natürlich sowieso selber entscheiden, wie ich damit umgehe. Denn was angebracht wird kann von mir sogar beabsichtigt sein ODER ich habe es nicht realisiert und denke darüber nach ODER ich ignoriere es einfach komplett, weil kein Argument gebracht wird, warum das schlecht ist! (und ich es tatsächlich nicht besser weiß)

Wenn jemand in der Lage ist zu argumentieren, weshalb das Design schlecht ist und vielleicht sogar noch eine bessere Alternative nennt, dann lerne ich etwas hinzu. Weshalb sollte ich jemandem den Mund verbieten wollen, wenn er die richtige Idee hat? Ich will doch, dass er auf etwas kommt, was ich so noch nie ins Auge fasste und somit meinen Horizont erweitert - und das nicht nur subjektiv (was mir nur begrenzt hilft), sondern auch mit faktischen Darlegungen.

Und selbst wenn ein begründetes Argument daherkommt, steht es mir noch immer frei gemischt darauf zu reagieren. Ich darf Argumente ignorieren oder ihnen widersprechen. Es fällt also nichts weg, wenn Begründungen gegeben werden. Es wird nur mehr der Arsch gepudert, jeder fühlt sich besser und man muss nicht in die Situation kommen sich konstruktiv mit dem eigenen Werk auseinanderzusetzen. - das ist der ganze Unterschied. Der ganze dekonstruktive, toxische Unterschied.

Und das waren meine heutigen Gedanken.
True

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.