Montag, 11. August 2014

Erzwungene Plotpunkte

Ein scheinbar weit verbreitetes Problem diverser Jung-Entwickler (oder wie Ihr sie nennen wollt), ist der Drang seine Geschichte möglichst schnell zu erzählen. Erst kommt Plotpunkt A, daraufhin Plotpunkt B, gefolgt von Plotpunkt C. Das ist ein mechanischer Ansatz, der für stark Gameplay-getriebene Spiele funktionieren könnte, aber doch bitte nicht für Erzählungen.

Sobald Ihr Figuren mit Persönlichkeit entwickelt (was anzuraten ist), besitzen sie eine Art von freien Willen. Sie bevorzugen bestimmte Sachen, fürchten sich vor bestimmten Dingen, besitzen vielleicht irgendwelche psychologischen Blockaden, denken nicht viel nach oder besitzen feste Prinzipien. Egal wie Deine Figur nun designt ist, führt jeder Charakterzug auch zu Konsequenzen. Und es erscheint nicht wünschenswert, die Persönlichkeit und Charakterzüge zu brechen, damit deine festgelegte Geschichte ins Rollen kommen kann. Wieso erst diese Persönlichkeiten setzen, wenn sie doch sowieso keinen Einfluss auf die Geschichte haben, indem die Figuren in diverse Situationen gezwungen werden?

Genauso wie man Figuren nicht in seine Story hineinzwingen sollte, sollte man es auch nicht mit äußeren Bedingungen. Glückliche Zufälle an glückliche Zufälle zu ketten, wirkt nicht unbedingt überzeugend. Wenn man an einer ganz bestimmten Stelle ein ganz bestimmtes Ereignis haben muss, damit die späteren Ereignisse genauso passend sind, wirkt das gesamte Szenario erzwungen (und meist gehetzt). Es spricht kaum etwas dagegen, über zusätzliche Szenarien und kleine Umwege, ans gleiche Ziel zu kommen.

Wenn ein Aspekt der äußeren Bedingungen nicht passt oder Eure Figur unnötig gezwungen wird, schreibt Eure Geschichte um. Orientiert Euch daran, was Eure Figuren wollen und nicht, was durch den Plot vorgesehen ist. Lasst daraus ein neues Szenario entstehen und langsam dahin arbeiten, wo es eigentlich hinarbeiten soll. Bestimmte Plotpunkte müssen sein, aber Ihr könnt sie nicht statisch in eure Geschichte hämmern.

Das waren meine heutigen Gedanken.

[MG]

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